Doch eines Tages hatte der König einen Traum. Darin kam ein schrecklich großer schwarzer Vogel geflogen, der packte einen Geschichtenerzähler, der gerade in einer Gruppe von Leuten saß, und flog mit ihm davon. Kurze Zeit später kam er zurück und holte den nächsten Geschichtenerzähler und dann noch einen und immer so weiter.
Zum Schluss wurde sogar der Lehrer der Burgschule von dem großen schwarzen Vogel entführt. Nun gab es niemanden mehr, der spannende Geschichten erzählen konnte. Wer sollte nun die Leute unterhalten, die abends zusammentrafen, um Geschichten zu hören? Die Kinder in der Burgschule waren besonders traurig. Sie vermissten ihren Lehrer und seine Geschichten sehr. Traurigkeit konnte der König aber gar nicht leiden.
Als er aus seinem Traum erwachte, merkte er zwar, dass er nur etwas geträumt hatte, doch eine Frage ließ ihn nicht los: Wie konnte man die Geschichten festhalten, die die Geschichtenerzähler erzählten? Was würden die Leute hören, wenn die Geschichtenerzähler im Urlaub waren, wenn sie krank waren oder alt, oder wenn sie gestorben waren?
Er erzählte der Königin von seinem Traum. Auch sie war nun sehr besorgt. Doch plötzlich hatte sie eine Idee: „Wie wäre es“, sagte sie, „wenn wir einen Wettbewerb veranstalten? Vielleicht so: Wer kann Geschichten fangen und festhalten? Wir versprechen eine hohe Belohnung.“
Das gefiel dem König. Er ließ seinen Ersten Minister rufen und befahl ihm, die Ausrufer loszuschicken, um die Leute über den Ort und den Ablauf des Wettbewerbs zu informieren. Schließlich meldeten sich drei Geschichtenerzähler, die sich trauten, bei dem Wettbewerb mitzumachen.