Es war an einem Samstagabend. Endlich fand der Wettbewerb statt. Viele Leute hatten sich auf dem Platz vor dem Schloss versammelt. Der König fragte: „Wer macht den Anfang?“ Zuerst trat eine Bäuerin vor, die hatte einen Eimer dabei und sie erzählte eine Geschichte von Kühen und Kälbern, von Hühnern und Schafen. Beim Erzählen sprach sie in den Eimer hinein. Zum Schluss verschloss sie ihn mit einem Deckel und lächelte zufrieden.
Als nächster kam ein Wanderer an die Reihe. Der öffnete seinen Rucksack und erzählte eine Geschichte vom Wandern. Viele Tage war er unterwegs gewesen, hatte hohe Berge bestiegen und war an rauschenden Bächen entlang gegangen. Er sprach in einen offenen Rucksack hinein und als er fertig war, zog er die Riemen fest und hoffte, die Geschichte so eingefangen zu haben.
Nun folgte ein Hutmacher mit einer besonders feinen Schachtel, in der er normalerweise Hüte verpackte und verkaufte. Er war ein Meister seines Faches und hatte schon alle Orte im Reich des Königs gesehen. Seine Hüte hatten viele Formen, besonders gut verstand er es, hohe, schwarze Zylinder zu machen. Er setzte sich vor die Schachtel und erzählte eine Geschichte von einem Hut, der fliegen konnte. Diese Geschichte gefiel den Leuten sehr gut, sie war lustig und alle lachten. Der Hutmacher sprach dabei in die Hutschachtel hinein und zum Schluss verschloss er sie mit einem Deckel und band eine Schleife darum.
Die Leute klatschten nach jeder Geschichte, aber mancher zweifelte daran, dass sich nun in dem Eimer, in dem Rucksack oder in der Hutschachtel Geschichten befanden. Es wurden jedoch auch Wetten abgeschlossen, wer den Wettbewerb wohl gewonnen habe. „Danke,“ rief der kleine dicke König schließlich. „Wir wollen uns morgen wieder treffen und hören, welche Geschichten tatsächlich eingefangen worden sind.“
Dann gingen alle nach Hause und die Königin schlief schlecht in dieser Nacht, denn sie war sehr gespannt auf das Ergebnis.
Das könntest du tun: