Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.


1010 Das Alphabet

10 Das Alphabet

Nach einer Woche verabschiedeten sich Enno und seine Schwester wieder. Der Zirkus musste weiter ziehen und damit ging für die beiden die Zeit in der Burgschule zu Ende. Ihr Vater war übrigens der Direktor des Zirkus, der jeden Abend mit einem Zylinder auf dem Kopf und mit lauter Stimme durch das Programm führte. Zwischendurch spielte er einen sehr bunt angezogenen Clown.


Vor ihrem letzten Tag überlegten Enno und Emma, was sie den anderen Kindern und dem Lehrer zum Abschied schenken könnten. Enno war etwas älter als seine Schwester. Er wusste schon mehr über die Zeichen, die die Kinder in den Sand ritzten. Er hatte gelernt, dass man sie Buchstaben nannte. Er kannte alle Buchstaben und er konnte sie zu Wörtern zusammenfügen. Er konnte lesen. 


Schließlich hatten sie eine Idee. Bevor sie ihren letzten Tag in der Burgschule verbrachten, baten sie ihren Vater um ein großes Blatt Papier. Im Klassenraum schrieb Enno darauf alle Buchstaben. Während er schrieb, erklärte er dem Lehrer, dass es von jedem Buchstaben eine große und eine kleine Ausführung gab. Er sagte: "Bei den Buchstaben ist es wie bei den Menschen. Es gibt Erwachsene, die sind groß und es gibt Kinder, die sind klein. Bei den Buchstaben ist es ähnlich. Von jedem gibt es eine große und eine kleine Form".


Emma malte zu jedem Buchstaben ein Bild. Sie malte Tiere oder  bunte Gegenstände. So konnte man leicht herausfinden, wie man den Laut aussprach, für den dieser Buchstabe stand. Als sie fertig war, erklärte sie: "Das ist ein Alphabet!"


Das Blatt schenkten die beiden den Kindern und dem Lehrer. Der hängte es im Klassenraum auf. Als die Kinder es sahen, rief ein Junge: "Das will ich auch lernen!" Ein Mädchen meinte laut: "Ich auch!" Und schon riefen alle Kinder: "Wir wollen Buchstaben lernen! Wir wollen Buchstaben lernen! Wir wollen ..."


In diesem Moment flog die Tür auf. Die Kinder verstummten. Ein Reiter des Königs betrat den Raum. Er hatte eine prächtige Uniform an und machte ein wichtiges Gesicht. Die Kinder sahen ihn erwartungsvoll an. Nun rief der Reiter mit lauter Stimme: "Morgen kommt seine Majestät, der König, zu euch in die Schule. Seine Majestät möchte wissen, was ihr hier so lernt. Also wascht eure Hände und sorgt für saubere Fingernägel! Und benehmt euch, wie es sich gehört!". Dann drehte er sich um, stieg wieder auf sein Pferd und ritt im Galopp zurück zum Schloss.

Das könntest du tun:

  • Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig. Lege eine Anlauttafel bereit, die so ähnlich aussieht, wie sie Enno und Emma gestaltet haben.
  • Dann stelle den Kindern diese Fragen zum Text:
  • Wie lange blieben Enno und Emma in der Schule an der Burg?
  • Warum verließen sie die Schule wieder?
  • Wer war ihr Vater?
  • Welche Idee hatten sie, bevor sie weiterzogen?
  • Wie nennt man die Zeichen, die Enno auf das große Blatt schrieb?
  • Warum malte Emma kleine Bilder dazu?
  • Was riefen die Kinder, als sie das fertige Bild sahen?
  • Warum verstummten sie plötzlich?
  • Was kündigte der Reiter des Königs an?
  • Nun zeige den Kindern die Anlauttafel.
  • Wie steht es eigentlich mit der Sauberkeit der Hände und der Fingernägel?
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