19 Die grauen Gänse
Die Tage gingen dahin. Die Leute im Reich des kleinen, dicken Königs hatten natürlich längst gehört, was in der Schule los war und dass der König und die Königin nun so komische Zeichen lernten, gemeinsam mit den Kindern in der Schule. Einige wussten auch zu berichten, wie man diese Zeichen nannte und wie sie aussahen. Immer mehr versuchten, die Zeichen ebenfalls zu lernen. Sie zeichneten sie in den Sand und schwatzten dabei, wie sie es gewohnt waren. Doch nicht immer waren die Zeichen richtig.
Wenn eines der Kinder aus der Schule vorbei kam, wurde es sofort neugierig befragt. Schreibt man das A so richtig? Wie schreibt man das E? Und wie das U? Geduldig erklärten die Kinder die Buchstaben, immer die große und die kleine Form.
Der kleine, dicke König hatte dem Lehrer nicht nur ein Pferd, sondern auch eine Kutsche dazu geschenkt. Die Kutsche war grün angestrichen und trug das königliche Wappen auf beiden Seiten. Weil die Kutsche so grün aussah, hatten sich die Kinder einen Namen ausgedacht. Sie nannten sie die grüne Grete. Keiner wusste, wie es zu diesem Namen gekommen war, aber es war nun einmal so.
Mit der grünen Grete fuhr der Lehrer stolz umher. Als er wieder einmal unterwegs war, kam er an eine Waldwiese. Dort weidete eine Schar von grauen Gänsen. Unablässig ging ihr Kopf auf und nieder und von dem Menschen in seiner komischen grünen Kiste mit den Rädern daran nahmen sie überhaupt keine Notiz.
Der Lehrer war an allem interessiert, was in der Natur geschah. Von den grauen Gänsen hatte er schon viel gehört. Eigentlich lebten sie im hohen Norden, aber im Herbst zogen sie nach Süden. Dort war es wärmer und sie konnten so besser Futter finden. Dann zogen sie in großen Schwärmen über den Himmel und ließen dabei ihr Gänsegeschrei hören.
Am nächsten Tag erzählte der Lehrer den Kindern, dem kleinen dicken König und der Königin von seinem Erlebnis mit dem grauen Gänsen. Dann malte er ein kleines g und ein großes G auf die Tafel und die Kinder rannten auf den Schulhof, um das kleine g und das große G in den Sand zu zeichnen. Dabei schnatterten sie lustig durcheinander und Hannes sah ihnen zu. Und wer weiß, vielleicht merkte auch er sich die beiden Buchstaben und konnte eines Tages so lesen wie die Kinder. Auch der kleine dicke König und die Königin übten fleißig auf ihrer Schiefertafel.
Das könntest du tun:
- Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig. Von den Gänsen solltest du den Kindern auch erzählen und vielleicht habt ihr ja Glück und könnt einen Gänsezug beobachten.
- Dann stelle einige Fragen zum Text:
- Was hatte der kleine, dicke König dem Lehrer geschenkt?
- Wie war die Kutsche angestrichen?
- Was befand sich an den Seiten?
- Wie nannten die Kinder die Kutsche?
- Wohin kam der Lehrer eines Tages während einer Fahrt mit der Kutsche?
- Was konnte er dort beobachten?
- Wo verbringen die Graugänse den Winter?
- Wo kann man sie manchmal beobachten?
- Welchen Buchstaben schrieb der Lehrer an die Tafel?
- Nun schreibe ebenfalls das große G und das kleine g an die Tafel und lass die Kinder probieren, so wie sie es inzwischen gewohnt sind.
- Drucke dieses
Arbeitsblatt aus. Die Kinder können das G und das g nachschreiben und es es beliebig oft auf dem ersten Blatt probieren. Sie können die neuen Buchstaben auf den folgenden Blättern farbig markieren.
- Als Sprechübung können sie den Buchstaben mit den Vokalen verbinden: ga-ge-gi-go-gu / go-gu-gi-ge-ga / gi-ge-gu-ga-go - usw.
- Sie können die neuen Buchstaben G und g auch mit den bereits bekannten Buchstaben verbinden und Wörter schreiben: Ga - Ge - Gi - Go - Gu - Gabi - Hugo - mag - Maggi - Gummi - usw. Sie können diese Wörter und andere Wörter im Chor sprechen.
- Ihr könnt auch noch die folgende Onlineübung probieren.