22 Die neblige Nacht
Eines Abends kam der Lehrer spät in der Nacht vom Schloss zurück. Er war zu einem festlichen Essen eingeladen gewesen. Daran hatten auch Minister und andere wichtige Leute aus dem Reich des kleinen dicken Königs teilgenommen. Es gab die erlesensten Speisen und nichts davon musste er selbst kochen. Das Mahl hatte einige Stunden gedauert, die Kapelle des Königs hatte gespielt und der Hofnarr allerlei Späße aufgeführt. Am Ende war der Lehrer total satt, angeregt von vielen Gesprächen und wohl auch ein wenig betrunken von dem guten Wein, der am Hofe des Königs ausgeschenkt wurde.
Als der Lehrer sich mit Hannes und der Kutsche auf den Rückweg machen wollte, war Nebel aufgezogen. Der war so dicht, dass man nur wenige Schritte weit sehen konnte. Zwar kannte der Lehrer den Weg genau und auch Hannes hätte ihn normalerweise allein gefunden. Doch an diesem Tag war es nicht so einfach. Straßenlaternen gab es im Land des kleinen dicken Königs nicht und durch den dichten Nebel war kein anderes Licht zu sehen. Kein Stern stand am Himmel und auch der Mond schien verschwunden.
Mühsam kamen Hannes und der Lehrer voran. Sie orientierten sich vor allem an dicken Steinen, die am Wegesrand lagen. Einige davon waren markiert. Endlich kamen sie an der Schule an. Das Haus des Lehrers stand direkt daneben und der Stall von Hannes auch.
Am anderen Morgen verspäteten sich der kleine dicke König und die Königin, weil es immer noch neblig war. Als sie eingetroffen waren erzählte der Lehrer von der nebligen Nacht. Er erklärte den Kindern, dass Nebel aus feinsten Wassertröpfchen besteht, die so leicht sind, dass sie in der Luft schweben. Wenn dann die Sonne scheint, werden die Tröpfchen zu Wasserdampf, den man nicht mehr sehen kann. Dann ist der Nebel verschwunden.
Natürlich wollten die Kinder wissen, wie man „ neblig“, „Nebel“ und „Nacht“ schreibt. Der Lehrer malte das kleine n und das große N an die Tafel. Die Kinder fuhren die beiden Buchstaben in der Luft und auf ihren Tischen nach. Der kleine dicke König und die Königin übten auf ihren Schiefertafeln. Dann rannten die Kinder auf den Schulhof und schrieben das kleine n und das große N wie immer wohl hundertmal in den Sand. Hannes sah ihnen dabei zu. Schließlich hatte er die neblige Nacht miterlebt. Und in seinem Fell klebten immer noch ganz feine Wassertröpfchen.
Das könntest du tun:
- Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig. Gibt es in der Nähe der Schule auch Dohlen?
- Dann stelle einige Fragen zum Text:
- Wo hatte das Essen stattgefunden, zu dem der Lehrer eingeladen war?
- Was gab es zu essen?
- Wer hatte an dem Essen teilgenommen.
- Was war während des Essens draußen passiert?
- Weshalb ist es schwierig, bei Nebel einen Weg zu finden?
- Was gab es im Land des kleinen, dicken Königs nicht?
- Woran orientierten sie Hannes und der Lehrer in dieser Nacht?
- Woraus besteht Nebel?
- Wann löst sich der Nebel wieder auf?
- Welche Wörter mit kleinem n und großem N kennt ihr?
- Nun schreibe ebenfalls das große N und das kleine n an die Tafel und lass die Kinder probieren, so wie sie es inzwischen gewohnt sind.
- Drucke dieses
Arbeitsblatt aus. Die Kinder können das N und das n nachschreiben und es es beliebig oft auf dem ersten Blatt probieren. Sie können die neuen Buchstaben auf den folgenden Blättern farbig markieren.
- Als Sprechübung können sie den Buchstaben N mit den Vokalen verbinden: na ne-ni-no-nu / no-nu-ni-ne-na / ni-ne-nu-na-no - usw.
- Sie können die neuen Buchstaben N und n auch mit den bereits bekannten Buchstaben verbinden und Wörter schreiben: Na - Ne - Ni - No - Nu - Nina - Nonno - nanu - Name - nennen - Henne - usw. Sie können diese Wörter auch im Chor sprechen.
- Ihr könnt auch noch die folgende Onlineübung probieren.