Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.


1035 Carlos Calvados

35 Der clevere Clown Carlos Calvados

Eines Tages erblickten die Kinder in der Ferne einen Wagen, der sich der Schule näherte. Es war das seltsamste Gefährt, das sie bis dahin gesehen hatten. Der Wagen hatte vier Räder mit hölzernen Speichen, die einen ziemlich wackeligen Eindruck machten. Er wurde von einem Pferd gezogen, das sehr alt und sehr mager aussah. Der Wagen hatte ein Verdeck aus buntem Tuch, das mehrfach geflickt war. An den Seiten hingen allerlei Seile, an denen Töpfe, Tücher, Kräuter, Stangen und allerlei Säckchen befestigt waren.


Noch lustiger allerdings war der Besitzer des Wagens, der auf dem Kutschbock saß. Er rief schon von weitem: "Hoho, da seid ihr ja! Kennt ihr mich nicht? Ich bin Carlos Calvados, der clevere Clown. Ach was, ich bin der aller-, aller-, allercleverste und beste Clown auf der nördlichen Halbkugel."


Die Kinder waren nicht mehr zu halten, sie liefen dem Wagen entgegen und betrachteten den Menschen, der sich Carlos Calvados nannte. Er hatte einen hohen Hut auf, in dem aber mehrere Löcher zu sehen waren. Sein graues Haar schimmerte hindurch. Sein Gesicht war grell angemalt, die Augen hatten eine weiße Umrandung, auf den Wangen trug Carlos einen großen roten Fleck, und seinen Bart hatte er zu einem Zopf geflochten. Auf der Nase hatte er einen dicke, rote Nase aus Pappe aufgeklebt. Einige seiner Zähne waren schwarz.


Die dicke Joppe, die er trug, hatte nur einen Ärmel und war mit allerlei Bändern bestickt, die lustig im Wind flatterten. Seine Hose war viel zu weit. Er hielt sie offenbar mit einem Seil aus Strohband. Der rechte Schuh war schwarz, der linke war leuchtend gelb, hatte aber vorne ein riesengroßes Loch.


Carlos stieg von seinem Wagen. Die Kinder setzten sich auf einen Wink des Lehrers auf den Boden. Auch der kleine dicke König, die Königin und der Lehrer verfolgten nun, was geschehen würde. Carlos rief: "Ich bin Carlos Calvados, der cleverste Clown  der nördlichen Halbkugel. Meine Aufgabe ist es, die Menschen zum Lachen zu bringen". Die Kinder, die bereits viel gelacht hatten über den wundersamen Wagen und das seltsame Aussehen des Clowns, blickten gespannt. Carlos zog allerlei Grimassen und rollte mit den Augen. Er lief so tollpatschig, dass er mehrfach stolperte. Dabei rollte der Hut in den Sand. Mühsam versuchte er ihn zu fangen. Doch der bewegte sich, scheinbar vom Wind angetrieben. Jedesmal, wenn Carlos ihn fassen wollte, kullerte der Hut ein Stück weiter. Die Hose rutschte ihm dabei herunter, die rote Pappnase saß inzwischen auf dem rechten Ohr, und weil es heiß war, zerlief die weiße Schminke, die er um die Augen aufgetragen hatte, zu langen weißen Streifen über sein Gesicht.


Doch dann richtete sich der Clown plötzlich auf. Er hob den Hut auf, und die Zuschauer sahen, dass er ihn mit einem langen Faden selbst bewegt hatte. "Hat es euch gefallen?" fragte Carlos. "Jaah," riefen alle laut. "Das freut mich. Wenn ihr Lust habt, noch mehr von dem cleveren Clown Carlos Calvados zu sehen, dann kommt heute Abend zum Schloss. Dort gebe ich eine Vorstellung. Bringt eure Eltern mit. Es kostet nur 1 Mark pro Erwachsenen und 50 Pfennig für Kinder wie euch".


Die Kinder fanden es schade, dass Carlos nun weiterzog. Aber die meisten wollten ihn am Abend auf jeden Fall wiedersehen. Der Lehrer rief die Kinder zurück in die Schule. Dann schrieb er die Buchstaben C und c und die Wörter "Carlos Calvados" an die Tafel. Die Kinder schrieben die Buchstaben in der Luft nach. Dann rannten sie auf den Schulhof und zeigten sie in den Sand, wohl mehr als 100 mal. Dabei schnatterten sie laut durcheinander. Und wie immer sah ihnen das Pferd Hannes dabei zu. Er fand den Clown sehr cool.


Der kleine dicke König und die Königin übten wie immer auf ihren Schiefertafeln. Die Königin dachte plötzlich an ein WC und musste heftig lachen. Der kleine dicke König erinnerte sich an seinen Onkel Caesar, dessen gemaltes Bild im Schloss an einem Ehrenplatz hing. Auch er musste lachen, denn die Uniform von Onkel Caesar war ähnlich bunt wie die Kleidung des Clowns.

Das könntest du tun:

  • Lies die Geschichte vor oder erzähle sie möglichst lebendig.
  • Dann stelle einige Fragen zum Text:
  • Was tauchte eines Tages plötzlich in der Ferne auf?
  • Wie sah der Wagen aus?
  • Wer fuhr den Wagen?
  • Wie war seine Kleidung beschaffen?
  • Wie nannte sich der Fahrer des Wagens?
  • Was geschah, nachdem der Wagen angehalten hatte?
  • Warum blieb der Hut nicht liegen?
  • Welche Einladung sprach der Clown aus?
  • Wie teuer sollte der Eintritt in die Vorstellung sein?
  • Welche Wörter mit C und c kennt ihr?
  • Nun schreibe ebenfalls das große C und das kleine c an die Tafel und lass die Kinder probieren, so wie sie es inzwischen gewohnt sind.
  • Drucke dieses Arbeitsblatt aus. Die Kinder können das C und das c nachschreiben und es beliebig oft auf dem Blatt probieren.
  • Als Sprechübung können sie den Buchstaben mit den Vokalen verbinden: ca-ce-ci-co-cu / co-cu-ci-ce-ca / ci-ce-cu-ca-co - usw.
  • Sie können die neuen Buchstaben C und c auch mit den bereits bekannten Buchstaben verbinden und  Wörter schreiben:  Clown - Carlos -  Cola - Carl - clever - campen - Clan - Computer - Container - Creme - cremig - usw. Sie können diese Wörter und andere Wörter im Chor sprechen. Weise auf ch und Ch sowie ck . Diese Verbindungen sollten später noch einmal besonders behandelt werden.
  • Ihr könnt auch noch die folgende Onlineübung probieren.
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