Ein Frosch gibt auf
Ein Teichfrosch hatte gehört, dass ein Artgenosse vor längerer Zeit einer Prinzessin geholfen hatte, eine goldene Kugel wieder zu finden. Zur Belohnung hatte man ihn ins Schloss eingeladen. Er durfte vom Teller der Prinzessin essen und in ihrem Bett schlafen.
Das hätte dem Teichfrosch auch gefallen. Er hatte außerdem gelesen, der König der Niederlande habe drei Töchter. Die wollte er nun unbedingt kennen lernen. Also machte er sich auf den Weg. Er könnte ihnen bestimmt gute Dienste leisten, am Abend zum Beispiel etwas vorquaken oder Mücken aus dem königlichen Schlossteich vertilgen.
Der Weg, den der wackere Frosch noch vor sich hatte, war weit. Er wusste nicht einmal, in welchem Schloss die Prinzessinnen lebten, denn ein König hat ja immer mehrere Schlösser. Es sollte irgendwo im Westen sein.
Als der Teichfrosch viele Stunden in die Richtung gehüpft war, die er für die richtige hielt, fand er seine Idee gar nicht mehr so toll. Schließlich kam er in ein Moorgebiet mit vielen Tümpeln und modrigen Stellen. Überall hörte er andere Frösche quaken, denen es hier offenbar gut gefiel.
Da beschloss der Teichfrosch, einfach hier zu bleiben. Er hüpfte zu einem kleinen See, sprang ins Wasser und blieb. Bald fand er sogar eine Fröschin. Sie gründeten eine Familie und hatten viele tausend Nachkommen.
Die Prinzessinnen jedoch mussten sich weiter selbst um ihre goldenen Kugeln kümmern. Und Mückenstiche, die mussten sie leider aushalten wie andere auch.
Doch irgendwie ließ ihn der Wunsch nicht los, in einem richtigen Schloss zu schlafen.
Bild: Hamsterkiste