Die Bibel berichtet, dass Jesus vor ungefähr 2000 Jahren in dem Land lebte, das heute Israel heißt. Er zog als Wanderprediger umher und heilte Menschen von schweren Krankheiten. Als Jesus ungefähr 30 Jahre alt war, ritt er eines Tages nach Jerusalem. Es war kurz vor dem Pessachfest, das in der jüdischen Religion sieben Tage lang gefeiert wird. Jerusalem war immer ein wichtiger Ort für die Juden, denn dort stand der Tempel, den der König Salomon gebaut hatte. Jedes Jahr pilgerten viele Menschen dorthin, um im Tempel zu beten. So auch Jesus.
Manche Leute sollen Jesus freundlich begrüsst und empfangen haben, denn sie hatten gehört, er habe vielen armen und kranken Menschen geholfen. Einige breiteten Palmzweige auf dem Boden aus und riefen: "Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!"
Doch die Anführer der jüdischen Gemeinde in Jerusalem mochten Jesus nicht. Man kennt die Hintergründe bis heute nicht genau. Vielleicht, weil Jesus den Leuten von Nächstenliebe erzählte, er wetterte gegen Geschäftemacher im Tempel und behauptete, eher komme ein Kamel durch ein Nadelör als ein Reicher in das Himmelreich. Der Mann galt als Aufrührer und man wollte ihn los werden.
In Jerusalem lud Jesus seine 12 besten Freunde zu einem Abendmahl ein. Diese Freunde nennen wir heute Apostel. Einer hieß Petrus, ein anderer Johannes, ein dritter Judas. Während des Essens brach Jesus Brot in Stücke und teilte es mit seinen Freunden. Ebenso teilte er den Wein mit ihnen.
Jesus wusste, dass die Anführer der jüdischen Gemeinde ihn suchten. Er soll zu seinen Freunden gesagt haben: "Einer von euch wird mich ausliefern, einer, der mit mir isst." Und tatsächlich: Judas, einer der Freunde, verriet ihn. Jesus wurde festgenommen.
Die jüdischen Anführer brachten ihn zu Pilatus, dem Abgesandten des römischen Kaisers. Sie behaupteten, Jesus wolle sich zum neuen König aufschwingen und verlangten seinen Tod. Die Römer waren zu der Zeit die eigentlichen Herren des Landes, das von römischen Soldaten kontrolliert wurde.
Pilatus verurteilte Jesus zum Tode am Kreuz. Die Bibel erzählt, die Soldaten hätten ihm eine Krone aus Dornenzweigen aufgesetzt, ihn mit Stöcken geschlagen und angespuckt. Sie führten Jesus hinaus auf einen Berg, den man Golgatha nannte. Dort nagelten sie ihn an ein Kreuz und richteten es auf. Der Gekreuzigte starb qualvoll.
Als Jesus tot war, wickelte ein Mann namens Josef den Leichnam in ein Leinentuch und legte ihn in ein Grab. Das Grab soll sich in einer Höhle befunden haben und die Bibel berichtet, Josef habe einen schweren Stein vor die Höhle gerollt.
Zwei Tage später kamen einige Frauen zu dem Grab. Doch sie entdeckten, dass der Stein, den Josef vor die Höhle gerollt hatte, nicht mehr an seinem Platz lag. Sie sahen auch, dass das Grab leer war. Der Apostel Johannes hat das später so aufgeschrieben:
Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.
Jesus soll dann einer Frau begegnet sei. Sie hieß Maria Magdalena. Sie erkannte ihn und berichtete den Freunden Jesu von der Begegnung. Doch die glaubten ihr nicht, denn sie hielten Jesus für tot.
Kurze Zeit später waren einige Männer auf dem Weg in das Dorf Emmaus, das in einiger Entfernung von Jerusalem liegt. Sie unterhielten sich. Dazu erzählt die Bibel, Jesus sei dazu gekommen und mit ihnen gegangen. Sie hätten ihn zunächst nicht erkannt und für einen Fremden gehalten. Erst beim gemeinsamen Essen sahen sie, dass der Fremde Jesus war. Sie eilten nach Jerusalem zurück und erzählten, sie hätten Jesus lebend gesehen.
Auf diese Ereignisse geht zurück, dass Christen glauben, Jesus sei von den Toten auferstanden. Sie glauben auch, er sei einige Wochen später lebendig von der Erde aus in den Himmel aufgefahren. Zur Erinnerung an diese Ereignisse werden bis heute jedes Jahr die beiden Feste Ostern und Christi Himmelfahrt gefeiert.
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